Saale-Unstrut
Im November 1990 gründeten Herbert und Irene Pawis, damals Hobbywinzer, mit nur 0,5 Hektar Anbaufläche in den Freyburger Ehraubergen das wahrscheinlich kleinste Weingut Deutschlands mit angebundener Straußwirtschaft. 1998 übernahm Bernhard Pawis den Betrieb seiner Eltern.
Die Anbaufläche wuchs durch Pacht und Zukauf auf 11 Hektar an und die Aufnahme des Gutes in den Verband der Deutschen Prädikatsweingüter (VDP) im Oktober 2001 erhöhte den überregionalen Bekanntheitsgrad. Nach 8 Jahren des Wirtschaftens in Freyburg zog Bernard Pawis in den historischen Gutshof Zscheiplitz um. Unter den weißen Rebsorten nimmt der Riesling mit 25 Prozent Anbaufläche die größte Rebfläche ein.
Der Erfolg seiner Arbeit und Philosophie schlägt sich in zahlreichen sehr guten Bewertungen seiner Weine nieder: »Kein Wein gleicht dem anderen, trotz gemeinsamer Charakterzüge besitzt jeder viel Eigenleben.« (GaultMillau 2018)
Brut nature, 15 Monate Hefelager, Duft von Zitrusfrucht und Pfirsich, elegant und klar, feine anhaltende Perlage
trocken, dezent fruchtig, gelber Apfel, saftige Birne, milde Säure
trocken, frischer Duft nach Erdbeeren und Himbeeren
trocken, delikat, feine Mineralik, Aromen von Minze und roter Grapefruit
trocken, frisch, duftig, Aromen von Maracuja und Holunderblüte
trocken, Aromen von gelben Früchten und zarte Honignoten, viel Frische und Finesse
trocken, feinduftig, der Sauvignon blanc des Nordens
Karge Böden, kühles Klima, steile Weinberge. Die Voraussetzungen für den Weinbau in den deutschen Anbaugebieten, bis zum 51. Breitengrad, sind außergewöhnlich. Meist ist das Ausreifen der Trauben nur in geschützten Lagen, an Flüssen oder Seen, an steilen Süd-Osthängen möglich. Doch sind gerade diese Bedingungen ideale Voraussetzungen, die den Deutschen Wein in seinen Ausprägungen so besonders machen und eine unverwechselbare Balance zwischen Fruchtfülle und feiner Säure in den Weinen hervorbringen. Besonders der Riesling, die meistangebaute Rebsorte in Deutschland, zeigt sein Aromen- und Fruchtsäurespiel sehr vielfältig ausgeprägt.
Leider hat das Image des deutschen Weins in den sechziger bis achtziger Jahren unter der Massenproduktion gelitten. Noch Ende der Achtziger Jahre wurden deutsche Weine als wässrig und süß verschmäht. Inzwischen hat sich eine ganze Generation von Winzern zur Aufgabe gemacht, deutschem Wein ein neues Gesicht zu geben. So hat der Deutsche Wein in den letzten zwanzig Jahren wieder unglaublich an Fahrt gewonnen und ist in Weinkarten weltweit zu finden. Eine bemerkenswerte Leistung des deutschen Winzerhandwerks.
Die Weinberge des Anbaugebiets Saale-Unstrut erstrecken sich um die beiden Flüsse nach denen es benannt wurde, südwestlich von Leipzig. Das nördlichste Anbaugebiet Deutschlands gehört zu den Kleinsten und verläuft auf dem 51. Breitengrad. Durch die langen Winter- und Frühjahrsfröste reduzieren sich die Erträge der Rebstöcke schon auf natürliche Weise. Daher suchten die Winzer schon sehr früh die geschützten Lagen in Flussnähe. Im 12. Jahrhundert begannen die Zisterzienser, die Reben an den kargen Muschelkalk- und Buntsandsteinhängen zu pflanzen - auf einer Fläche von ca. 10.000 Hektar. Heute dominieren in den Weinbergen die weißen Rebsorten, wie Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner, Riesling, die meist trocken, leicht und aromatisch ausgeprägt sind . Zu einem Viertel sind Weinberge mit Spätburgunder, Portugieser, Zweigelt und Dornfelder bepflanzt.